
Kita Wennebostel
Neubau einer vierzügigen Kita
Für die Gemeinde Wedemark haben wir eine vierzügige Kita geplant. Der Neubau soll Platz für drei Kindergartengruppen und eine Krippengruppe schaffen.
Der Entwurf in Holzbauweise positioniert sich an der westlichen Grundstücksgrenze und orientiert sich mit seinen Gruppenräumen nach Osten zur außenliegenden Spielfläche hin.
Unter dem großen, auskragenden Dach springt der ansonsten monolitisch gehaltene Baukörper zurück und betont den Eingang. Die Mauerwerksfassade nimmt hier Bezug auf den Bestand.
Ort
Wennebostel
Auftraggeber
Gemeinde Wennebostel
Typologie
Kita
Zeitraum
2018
Status
realisiert
Fotographie
Mario Wezel
Video
Michael Heck




Der Spielflur als verbindendes Element
Die zentrale Entwurfsidee ist der Spielflur, der als gemeinsame Erschließungs- und Spielfläche zwischen den einzelnen Gruppenbereichen im Osten, den Sonderräumen im Süd-Westen und den Räumen der Verwaltung im Nord-West fungiert.
Das Dach auf dem eingeschossigen Bauwerk wird mit zwei unterschiedlichen Neigungen ausgeführt und verschneidet sich über dem Flur zu Lichtgauben, die zusätzliches Licht in den Spielflur und die Gruppenräume bringen.


Ausblicke und Durchblicke
Ausblicke und Durchblicke ziehen sich durch das gesamte Gebäude. So entstehen nicht nur helle, lichtdurchflutete Räume, sondern auch ein spannendes Umfeld, in dem die Kinder ihre Umgebung aus diversen Perspektiven erleben und wahrnehmen können.

Ansicht / Schnitt

Grundriss EG




Ökologische Bauweise
Die Bauherrin hat neben dem Wunsch nach einer kompakten, schnellen Bauzeit großen Wert auf die
Verwendung von nachhaltigen Bau- und Dämmmaterialien und ein nachhaltiges Energiekonzept gelegt.
Wir haben für die Gemeinde einen Holzrahmenbau entwickelt, dessen Außen- und Innenbauteile größtenteils mit Zellulose gedämmt wurden. Dieser konnte im März 2020 vorgefertigt auf die Baustelle geliefert werden, so dass innerhalb von einer Woche der Rohbau stand und sich die Baustellenemissionen im umgebenden Wohngebiet auf ein Minimum begrenzen ließen.
Die Fassade wurde vor Ort mit sägerauhen Lärchenhölzern, die sich durch ihren Langlebigkeit und die natürliche Witterungs- und Schädlingsresistenz auszeichnen, in verschiedenen Breiten verkleidet.

Die Dachflächen wurden extensiv begrünt und bieten nun auf über 800m² Lebensräume für Insekten, Bienen und andere Lebewesen. Zusätzlich bietet es im Sommer durch seine
Masse einen gewissen Schutz vor Überhitzung und hat einen schallschutztechnisch positiven Einfluss auf die Innenräume der Kita.
Regenwasser, das nicht auf dem Gründach
gehalten wird, versickert für die Kinder wahrnehmbar in Mulden im Außenspielbereich.
Auch im Inneren wurde Wert auf biogene Baustoffe gelegt. Decken und Teile der Flurwände wurden mit Holzwolle-Leichtbauplatten verkleidet, um ein hohes Maß an Schallschutz zu erreichen.

Energiekonzept
Das Energiekonzept des Gebäudes umfasst folgende Elemente: eine Sole-Wasser-Wärmepumpe, die thermische Energie aus dem Erdreich nutzt und die Fußbodenheizung, bzw. -kühlung reguliert. Eine elektrische dezentrale Warmwasserbereitung trennt die Warmwasserbereitung von der Heizung und sorgt so für einen bedarfsgerechten Verbrauch von Warmwasser.
Zudem regulieren eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung im Krippenbereich, kleine dezentrale Abluftanlagen in den WC-Bereichen und eine Nachtauskühlung durch Luftführung über die Dachgauben im Spielflur den Luftaustausch im Gebäude und sorgen für eine Verbesserung des Raumklimas auch ohne Einsatz aufwändiger Lüftungstechnik.