RAUMHAUS
Gemeinschaftlicher Wohnungsbau in Lüdersen
Für die Genossenschaft "Raumhaus eg" entwickeln wir den Umbau von zwei Scheunen in ein gemeinschaftliches Wohnprojekt mit 12 Wohneinheiten, sowie einer Vielzahl gemeinschaftlich genutzter Räume.
Der Fokus im Entwurf liegt dabei in einem bewussten Umgang mit dem historischen Bestand und dessen Funktionsweise, mit dem Anspruch durch flexibele Grundrisse, ökologische Materialien und Gebäudetechnik möglichst nachhaltig zu agieren.

LÜDERSENS HÖFE
Die beiden Scheunen liegen im historischen Kern des Dorfes und bilden mit ihren für Lüdersen typisch größen Dächern ein Teil der lokalen Identität. Älteste noch erhaltene Teile des Hofes in der Nordscheune gehen bis auf die 1840er Jahre zurück.
Das Fundament der Westscheune zeugt sogar von einer noch weit älterer Bebauung, welche als Brennerei und Brauerei diente.
Dieser ortstypischen Typologie und historischen Bebauung gilt es mit dem Konzept nach unserem Anspruch möglichst respektvoll zu begegnen und gleichzeitig eine qualitätsvolle Nachnutzung zu ermöglichen.
Beide Scheunen weisen sehr unterschiedliche Strukturen mit diversen Vorteilen sowie Herausforderungen vor, was dazu veranlässt für jede Scheune ein eigenes System zu entwickeln. Die Scheune Nord erfordert dabei durch die Bestandsstruktur eine vertikale Teilung, die Scheune West eine horizontale.


NORDSCHEUNE
In der Nordscheune stellte sich die Herausvorderung eines komplexen Tragwerks. Um die Bedürfnisse der Bewohner:innen mit dem Bestand zusammen zu bringen entstehen in die Vertikale keine Geschosse im klassischen Sinne, sondern Raumabfolgen die sich übereinander stapeln und sich so bei respektvollem Umgang mit dem Bestand eine maximale Raumnutzung bieten. Dies Führt dazu, dass sich im Eingangsbereich großzügige Räume mit über 4m Deckenhöhe ergeben und in jeder Wohnung diverse Raumerfahrungen entstehen.


WESTSCHEUNE
Die Westscheune weist bereits im Bestand eine horizontale Teilung auf die genutzt wird um im Erdgeschoss barrierearme Wohnungen zu verwirklichen, sowie auf beiden Ebenen flexible Grundrisse zu gestalten, die in der Lage sind sich mit den Bedüfnissen der Bewohnenden zu verändern. Alle Wohnungen bestehen im Kern aus einem durchgängigen Wohn- Koch- Essbereich aus dem sich nach Bedürfnissen Räume zu und abschalten lassen. So können hier von Ein- bis Vierzimmerwohnungen entstehen und einer diversen Bewohnerschaft Raum bieten.
Die oberen Wohnungen werden durch einen großzügigen Laubengang erschlossen, sodass jeder Wohnung im Raumhaus ein persöhnlicher Außenbereich zugänglich ist. Darüberhinaus kommuniziert der Laubengang gegenüber dem Hof eine Offenheit und Lebendigkeit um die Intovertietheit des Bestands für die Wohnnutzung aufzubrechen.








FLÄCHEN / GEMEINSCHAFT
Das Umnutzungskonzept sieht vor dass ein wesentlicher Teil der Programmierung gemeinschaftlichen Flächen zugeteilt wird, sodass im nicht nur nebeneinander sondern auch miteinander gelebt wird.
Angedachte Nutzungen für die geteilten Flächen sind eine gemeinsame Waschküche, ein gemeinschaftliches Wohnzimmer welches auch für Veranstaltungen genutzt werden kann, sowie eine Werkstatt und Küche.
Ein wichtiger Ansatz dabei ist mit den gemeinschaftlichen Flächen nicht nur in die Bewohnerschaft, sondern auch in die Dorfgemeinschaft und Region zu wirken. Dafür sind öffentliche co-working Räume, ein Seminarraum, sowie ein kleiner straßenseitiger Laden angedacht.
So soll das Raumhaus zu einem lebendigem Dorf beitragen und Teil dessen werden.
